Angenehme Reise zum Tierarzt und wieder zurück

Wie Sie es schaffen können, dass Ihr Liebling entspannt zu uns in die Praxis kommt, verraten wir Ihnen mit den folgenden Tipps:

  • Ihr Hund sollte freiwillig in ein Auto bzw. in eine Transportbox steigen und bei Bedarf gerne ein Geschirr für den Sicherheitsgurt tragen. Sollte es nötig sein, können Sie vor der Fahrt beruhigende Mittel oder Medikamente nach Anweisung Ihres Tierarztes eingeben.
  • Katzen sollten erst eine ruhende, entspannte Position in Ihrer Transportbox eingenommen haben, bevor Sie ins Auto getragen werden.
  • Laufen Sie mit Ihrem Hund an der Leine zum Auto. Katzen und kleine Hunde können schon im Haus in Ihre Transportbox und dann zum Auto getragen werden.
  • Wenn Sie Ihr Tier in einer Transportbox mitnehmen, versuchen Sie die Bewegungen der Box minimal zu halten. Unterstützen Sie den Boden der Box beim Tragen mit einer Hand und drücken Sie eine Seite an Ihren Oberkörper, als wenn Sie ein wertvolles Geschenk in den Händen halten. Das hilft Ihrem Tier sich sicherer zu fühlen. Vermeiden Sie dabei, dass Ihr Tier in Augenkontakt mit anderen Tieren oder Personen gerät, wenn Sie in die Praxis eintreten oder sich im Wartezimmer befinden.
  • Bereiten Sie Ihr Auto so vor, dass es eine entspannte Umgebung für Ihr Tier ist:
    Spielen Sie nur ruhige Musik (ggf. sogar für Hunde/Katzen komponierte Musik) oder ein ruhiges Hörbuch
    Verteilen Sie beruhigende Pheromone oder Duftstoffe wie Lavendel. 6 bis 8 Pumpstöße eines Pheromons oder 2 bis 3 Stöße eines verdünnten Lavendel-Duftstoffs sind dabei ausreichend. Verteilen Sie dies ca. 10 bis 15 min bevor Sie Ihr Tier ins Auto
    Wärmen oder Kühlen Sie ihr Auto auf eine angenehme Temperatur auf bzw. ab, bevor Sie Ihr Tier ins Auto lassen.
  • Sichern Sie die Transportbox während der Fahrt ordentlich:
  • Ein rutschfester Untergrund sollte unter der Box oder auf dem Sitz gegeben sein
  • Legen Sie ein mit Pheromonen bestäubtes Handtuch oder Decke über die Transportbox. Lassen Sie dabei eine Seite offen für eine gute Luftzufuhr.
  • Der Boden hinter dem Beifahrersitz ist der sicherste Ort für eine kleine Transportbox.
  • Sichern Sie große Transportboxen vor einem Verrutschen während der Fahrt
  • Vermeiden Sie gehetzt oder in Eile zu wirken. Wenn Sie gestresst sind, wird Ihr Tier dies merken und ebenfalls gestresst sein.
  • Um Übelkeit Ihres Tieres zu vermeiden, fahren Sie langsam vom Parkplatz an. Halten Sie genügend Abstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen, um abrupte Bremsungen zu verhindern. Fahren Sie langsam in die Kurven und bremsen bis zum Stehen langsam und vorsichtig ab.
  • Sprechen Sie ihr Tier nur mit ihrer normalen, ruhigen Stimme Verstellen Sie diese nicht. Wenn Sie ruhig, entspannt und glücklich sind, wird ihr Tier es auch sein.
  • Katzen benötigen ca. 5 bis 10 Minuten bis sie sich an Ihre neue Umgebung gewöhnt haben und sich sicher fühlen. Wenn Sie bis zu Ihrem Termin warten müssen, stellen Sie die Transportbox auf einer erhöhten Fläche ab und verdecken Sie die Front und die beiden Seiten mit einem Tuch ab (ggf. mit Pheromonen eingestäubt).
  • Je nachdem wie sich Ihr Hund am wohlsten fühlt, warten Sie im Auto, machen Sie einen kleinen Spaziergang nahe der Praxis oder warten Sie im Wartezimmer für Hunde. Sagen Sie der Anmeldung einfach Bescheid, wo Sie sich während der Wartezeit aufhalten werden. Wir informieren Sie dann rechtzeitig, wenn Sie in den Behandlungsraum eintreten können.

Wie Sie das Ankommen zurück nach Hause angenehm für Ihr Tier gestalten können, verraten wir Ihnen mit folgenden Tips:

  • Bieten Sie einen sicheren Hafen an: Wenn Ihr Tier eine Sedation bekommen hat oder sich aus anderen Gründen nicht zu 100 Prozent fit fühlt, bieten Sie ihm einen Rückzugsort an, an dem es sich sicher fühlt und ohne andere Tiere oder auch Kinder um sich herum entspannen kann. Dies kann eine Transportbox, ein eigenes Gehege oder ein eigener Raum sein. Sobald es wieder fit und bei vollem Wohlbefinden ist, kann wieder in den häuslichen Alltag eingebunden werden.
  • Sollten Sie mehrere Haustiere zu Hause haben, kann es sein, dass das Tier was vom Tierarzt, Hundefriseur oder Therapeuten nicht gleich wieder angenommen wird, da es ggf. anders riecht oder aussieht, z.B. nach einer Rasur für eine weiterführende Untersuchung oder OP. Eine negative Wiederankunft kann eine langanhaltende schlechte Erinnerung hervorrufen. Es kann passieren, dass 2 Katzen auf einmal nicht mehr mit einander auskommen. Das wollen wir vermeiden.
  • Managen Sie die Wiedereingliederung, in dem Sie die anderen Haustiere an einer Leine halten, in einem anderen Raum absondern, hinter einem Babygitter oder in einer Transportbox lassen (wenn sie dafür trainiert sind). Das beugt vor, dass Ihre anderen Tiere auf den Heimkehrer stürzen.
  • Vermischen Sie ihre Gerüche: Gerüche sind wichtig für unsere Haustiere, insbesondere Katzen erkennen sich so wieder. Katzen und Hunde können sensibel auf nicht gewohnte Gerüche reagieren, z.B. Desinfektionsmittel oder Pflegeprodukte. Lassen Sie zu, dass sich Ihre Tiere gegenseitig riechen können, z.B. durch die geschlossene Tür oder hinter einem Babygitter. Sie können auch Ihre Gerüche vermischen, indem Sie ein trockenes Kleidungsstück oder Handtuch an Ihrem Tier sanft reiben oder es daran reiben lassen. Nehmen Sie dieses Stück dann zu allen Tieren in Ihrem Haushalt und wiederholen es bei jedem Einzelnen. Zum Schluss lassen Sie es in der häuslichen Umgebung, sodass die anderen Tiere es regelmäßig aufsuchen können. Beruhigende Pheromone können ebenfalls dabei helfen, eine entspannte Wiedereingliederung zu gestalten.
  • Machen Sie gemeinsame Spaziergänge mit Ihren Hunden. Eine normale gemeinsame Aktivität in einer neutralen Umgebung kann dabei helfen wieder zu einander zu finden. Idealerweise sollte jeder Hund dabei mit einer einzelnen Begleitperson spazieren gehen.
  • Katzen können mit einer gemeinsamen Spielstunde werden oder bei einer gemeinsamen Mahlzeit mit einem eigenen Futternapf für jeden in ausreichender Distanz zueinander.
  • Hunde können mit bekannten Kommandos oder Tricks und der gleichzeitigen Gabe von Leckerlis bei der Zusammenführung abgelenkt werden.
  • Die 3-Sekunden-Regel: Es ist normal, dass Ihre anderen Haustiere das zurückkehrende Tier beschnuppern wollen, das neue ungewohnte Gerüche mitbringt. Zu langes Schnüffeln kann unangenehm für den Heimkehrer sein. Wenden Sie hierbei die 3-Sekunden-Regel an. Sollten die anderen Tiere länger als 3 Sekunden an dem Heimkehrer schnüffeln, erlangen Sie deren Aufmerksamkeit durch z.B. durch ein sanftes Händeklatschen oder Ansprechen mit deren Namen mit einer erhöhten Stimme. Versuchen Sie es mit Ruhe und vermeiden Sie Spannung. Rufen Sie sie für ein kurzes Spiel oder ein Leckerli zu sich.
  • Wenn Sie ein übersteigertes Interesse an dem Heimkehrer oder Anzeichen von Angst oder Stress feststellen, wie z.B. Erstarren auf der Stelle, langsame Schritte, verstecken, hochgezogene Lefzen, Knurren oder Fauchen, trennen Sie Ihre Tiere wieder voneinander und arbeiten Sie an einer mehr schrittweisen Wiedereingliederung.

Folgen Sie diesen Tipps und Sie sind schneller wieder in der Normalität, als Sie gucken können. Wie lange die Wiedereingliederung dauert, hängt von Ihren individuellen Haustieren und den Umständen ab. Manche Tiere brauchen nur wenige Minuten, andere Stunden bis teilweise 1-2 Tage, bis sie sich wieder mit dem Heimkehrer gut verstehen.